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Neue Wohnmodelle fördern – Generationen verbinden

Pressemeldung

„Wie will ich im Alter wohnen, welche Wohnform passt zu mir?“ – Mit dieser Frage müssen wir uns irgendwann auseinandersetzen. Der SoVD Berlin-Brandenburg setzt sich dafür ein, dass auch alternative Wohnformen gefördert werden.

„Ein an Bedeutung gewinnendes gesellschaftliches Zukunftsthema ist die Entwicklung neuer Wohnmodelle für ältere – speziell für hochaltrige – Menschen. Generationenübergreifende Wohngemeinschaften unter dem Motto „Wohnen für Hilfe“, wie sie z. B. über die Studierendenwerke in mittlerweile 13 Städten gefördert werden, sind für alleinstehende oder verwitwete Senior*innen eine gute Alternative zu einem Platz im Pflegeheim. Modelle wie dieses müssen genauso wie Mehrgenerationenhäuser, die zusätzlich als „Offene Treffs“ auch Begegnung fördern, in die öffentliche Förderung von Bund und Land einbezogen werden“, fordert die SoVD-Landesvorsitzende Ursula Engelen-Kefer. „Dabei muss mit einigen gesellschaftlichen Tabus gebrochen werden. Es geht zwar vorrangig, aber nicht nur um das Zusammenleben von Alt und Jung. Insgesamt müssen inklusive Wohn- und Lebensformen von Menschen mit und ohne Behinderungen, unterschiedlicher ethnischer Herkunft und sexueller Orientierung viel stärker gefördert werden.“ Gerade Berlin als vielfältige und interkulturelle Metropole mit einem hohen Anteil von Single-Haushalten könnte sich hier besonders engagieren.

Zwar gibt es inzwischen in Berlin eine Handvoll Mehrgenerationenhäuser. Sie werden aus dem Bundesprogramm „Mehrgenerationenhaus. Miteinander – Füreinander“ finanziell unterstützt. Gefördert werden dabei Integration und Zusammenhalt zwischen verschiedenen Gruppen der Gesellschaft. Allerdings sind dies keine gemeinschaftlichen Wohnformen, die Grundidee der Wohngemeinschaft. „Inklusive Wohngemeinschaften könnten und sollten daher stärker als alternative Form des Zusammenlebens mitgedacht werden. Zudem würden sie einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der zunehmenden Einsamkeit leisten“, so Engelen-Kefer.

Erforderlich sind neue Wohn- und Lebensformen auch vor dem Hintergrund der bisher sehr eingeschränkten Wohnmodelle für ältere und hochaltrige Menschen. Da steht vielfach nur der Umzug in ein Pflegeheim als „letzte Lebensstation“ zur Wahl. Zudem liegen die Heimplätze mit einem Eigenanteil von über 2.000 Euro weit über der Durchschnittsrente für Männer und ein Mehrfaches höher als die Durchschnittsrente für Frauen“, stellt Engelen-Kefer fest. Bittere Folge ist die Kostenübernahme von Familienangehörigen und Sozialämtern. Für die betroffenen Familienangehörigen ist dies oft mit zusätzlichen finanziellen Belastungen verbunden. Für die pflegebedürftigen Menschen indes ist das sehr belastend und kann die Gefährdung des familiären Zusammenhaltes bedeuten. „Wohngemeinschaften verschiedener Generationen können den Zusammenhalt in unserer immer diverser werdenden Gesellschaft fördern“, so das Fazit von Engelen-Kefer.