Männer bräuchten rechnerisch etwa 4 Jahre, um so viel private, berufliche und ehrenamtliche Fürsorgetätigkeiten zu erbringen wie Frauen in einem Jahr. Eng damit verbunden ist der jährliche Equal Pay Day als Symbol dafür, um wieviel länger Frauen arbeiten müssten, um den gleichen Stundenlohn wie Männer zu erreichen.
Diese Lohnlücke von etwa 25 Prozent, verbunden mit einer Rentenlücke von über 50 Prozent hängt eng mit der um die Hälfte höheren Belastung der Frauen mit der unbezahlten Sorgearbeit zusammen. Dies gilt in noch höherem Ausmaß für Berlin mit einer Armutsgefährdungs-quote an vierthöchster Stelle von über 18 Prozent bei 15,5 Prozent im Bundes-durchschnitt. Auch regional gibt es erhebliche Unterschiede der Betroffenheit von Armut zwischen 6 Prozent in Pankow und 26,8 Prozent in Neukölln.
Wir als SoVD setzen uns insbesondere dafür ein, dass diese gesellschaftlich unabdingbare Sorgearbeit einen höheren Stellenwert in der Gesellschaft, auch die notwendige materielle Anerkennung und Absicherung erhält. Unerlässlich hierzu ist der stufenweise Ausbau der derzeitigen Teil-Pflegeversicherung zu einer Pflegevollversicherung.
Vor allem unterstützen wir die jüngste Initiative des Berliner Senats zu einer Bundesratsinitiative für ein Familien- Pflegegeld in Anlehnung an das Elterngeld. Entscheidend ist, dass hierfür auch höhere Rentenpunkte gewährt werden.