Hier geht zu dem sehr beeindruckenden Film, in dem mehrere ältere Menschen über ihre Situation und Einsamkeit sprechen:
https://youtu.be/E1CLxHe4kb4?si=jGkL9WKWQZrPf-h4
Referent Axel Weber, Mitarbeiter des Kompetenznetz Einsamkeit (KNE) gab einen guten allgemeinen Überblick, indem er Einsamkeit als "sozialen Schmerz" und damit als Warnsignal für einen Mangel, vergleichbar mit Hunger oder Durst, beschrieb. Daher kann Einsamkeit auch heftige seelische und körperliche Auswirkungen haben und sehr krank machen. Dazu kommen die negativen Auswirkungen in Bezug auf die gesellschaftliche Teilhabe und Zugehörigkeit wie zum Beispiel politisches Engagement.
Die Psychologieprofessorin Prof. Dr. Ricarda Steinmayr, stellte die Bertelsmann-Studie vor: "Wie einsam sind junge Erwachsene im Jahr 2024?" Anders als gedacht, sind es die 10 bis 17-Jährigen und die 18–29-Jährigen, die gegenwärtig am stärksten von Einsamkeit betroffen sind; dieses Phänomen gab es vor der Corona Pandemie nicht. Auch Alleinerziehende, Erwerbslose oder arme Menschen sind stärker von Einsamkeit betroffen.
Referentin Katrin Weber, Projektleitern der Plattform gegen Einsamkeit in Österreich beeindruckte in ihrem Beitrag durch die Vielfalt an wegweisenden Ideen und Maßnahmen, die in Österreich bzw. Wien bereits entwickelt und umgesetzt wurden. "Social City" fungiert dabei als Träger einer Plattform, die landesweit alle vorhandenen Angebote vernetzt. Ein besonderer Ansatz ist dabei die Schaffung sogenannter „Dritter Orte“. Diese beschreiben Orte der Gemeinschaft jenseits von Familie und Arbeit.
An der Fachtagung nahm Heike Roß-Ritterbusch, Ehrenamtsmanagerin des SoVD Landesverbandes teil. Sie diskutierte mit den Teilnehmenden über die Zusammenhänge zwischen Einsamkeit und Alter, Migrantinnen und Migranten sowie Menschen mit Behinderungen. Alle waren sich einig, die schon vorhandenen bezirklichen Ressourcen zu nutzen und das besonders niedrigschwellige Angebote von großer Bedeutung sind. Berlin gilt schon lange als Hauptstadt der Singlehaushalte, so lässt auch der hohe Anteil der 1- und 2-Personenhaushalte im Bezirk nachdenklich werden.