Aus Erfahrungen und Untersuchungen wird deutlich, dass Einsamkeit häufig mit sozialer Schwäche eng verbunden ist. Dazu zählen niedrige Einkommen aus Arbeit und Rente, Armut, Arbeitslosigkeit, gesundheitliche Einschränkungen sowie Behinderungen oder Partnerverlust und Bruch mit der Familie.
Eine entscheidende Rolle spielt auch die Digitalisierung von immer mehr Lebensbereichen, wobei Menschen aus materiellen Gründen oder infolge ihres höheren Lebensalters nicht mithalten können. Einsamkeit kann daher zu psychischen Problemen und körperlichen Erkrankungen führen. Isolation, Depression bis hin zum Suizid sind die Folgen.
Als SoVD sind wir in erster Linie gefordert, die sozialen Schwächen zu überwinden. In unserer Alltags- und Sozialberatung helfen ehrenamtliche Sozialberater*innen gerne und haben auch ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der Ratsuchenden. Die hauptamtlichen Jurist*innen im SoVD beraten in weiterführenden rechtlichen Fragen. Aber auch die sozialpolitische Lobbyarbeit auf Bundes- und Landesebene ist gefordert.
Seit über 30 Jahren gibt es das vom Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo),geförderte Projekt ehrenamtlicher Besuchsdienst im SoVD Landesverband Berlin-Brandenburg. Der Besuchsdienst versteht sich als Brücke zwischen Ehrenamtlichen, die sich für den Besuchsdienst engagieren und Menschen, die das Angebot des Besuchsdienstes nutzen möchten.
Um der Einsamkeit entgegen zu wirken, haben wir im SoVD unter dem Motto „Gemeinsam gegen Einsam“, unsere „Mitmach-Aktionen“ in der Landesgeschäftsstelle sowie den Kreis- und Ortsverbänden erheblich erweitert. Damit bieten wir unseren Mitgliedern und Interessierten ein vielfältiges und buntes Verbandsleben an. Die Termine werden in der Mitgliederzeitung und Internetseite regelmäßig veröffentlicht.
Um chronisch einsame Menschen aus ihrer Isolation herauszuholen, müssen diese mehrmals angesprochen und eine Vertrauensbasis aufgebaut werden. Oft fehlen diesen Menschen aber auch die notwendigen materiellen Voraussetzungen wie z.B. die Beschaffung von digitalen Geräten um das Internet zu nutzen oder auch an Veranstaltungen und Arbeitsgruppen teilzunehmen.
Die Bekämpfung von Einsamkeit ist sowohl in der Koalitionsvereinbarung wie auch der Regierungserklärung des amtierenden Berliner Senats verankert. Seit Corona haben die Maßnahmen auch in den Berliner Bezirken zugenommen. Jetzt liegt dem Berliner Abgeordnetenhaus dazu ein gemeinsamer Antrag von CDU und SPD vor. Dabei geht es um die Verankerung von Stellen für Beauftragte zur Bekämpfung von Einsamkeit in der obersten politischen Führungsebene für ressortübergreifende Wirksamkeit. Beispielsweise gibt es in Großbritannien und Japan schon seit Jahren ein eigenes Ministerium für Einsamkeit.
Wir als SoVD sind ständig gefordert, über die uns zur Verfügung stehende ehrenamtliche Hilfe den Menschen die Hand zu reichen, ihnen Mut zu machen, aber auch gemeinsame Erlebnisse und Erinnerungen schaffen.