Diese Straftat wird Femizid genannt und bezeichnet die vorsätzliche Tötung einer Frau*, weil sie eine Frau* ist. Im Jahr 2020 waren das 139 Frauen in ganz Deutschland. Diese Zahlen werden jährlich vom Bundeskriminalamt (BKA) und dem Familienministerium veröffentlicht. Dabei gibt es aber eine hohe Dunkelziffer, denn viele der betroffenen Frauen* trauen sich nicht, Hilfe zu holen oder schrecken davor zurück, weil sie sich schämen.
Denn Partnerschaftsgewalt geschieht meistens in den privaten vier Wänden – im eigenen Zuhause – und damit weitgehend im Verborgenen. Es wird auch von einem „Kreis der Gewalt“ gesprochen, um zu beschreiben, was diese Form von Gewalt so besonders macht. Dabei geht es immer um Macht und Kontrolle. Durch körperliche, psychische und/oder sexuelle Gewalt soll die Frau* eingeschüchtert, verunsichert und gefügig gemacht werden. Das BKA gab für das Jahr 2020 an, dass jede Stunde durchschnittlich 13 Frauen Opfer von Gewalt in Partnerschaften werden. Die Zahlen gewaltbetroffener Frauen* ist auch in den Ländern Berlin und Brandenburg seit vielen Jahren sehr hoch. Beide Bundesländer verfügen über Schutz- und Unterstützungseinrichtungen, insbesondere Frauenhäuser, Schutzwohnungen oder Fachberatungsstellen.
Heike Roß-Ritterbusch, ehrenamtlicher Besuchsdienst des SoVD Landesverbandes, empfiehlt das Buch „Und er wird es wieder tun“ von Simone Schmollack. Die Autorin erklärt, warum häusliche Gewalt in jedem Alter und in jeder Gesellschaftsschicht vorkommt, und beschreibt die Folgen von häuslicher Gewalt für Opfer und nahe Familienangehörige wie Kinder. Ein aufrüttelndes Buch. Das Frauen aber auch ermutigen will, Schutz- und Hilfsprogramme in Anspruch zu nehmen, um der Gewaltspirale zu entfliehen.
Wir als SoVD möchten jeden einzelnen/jede einzelne aufrufen, achtsam zu sein und auf Anzeichen von häuslicher Gewalt im eigenen Umfeld zu achten. Es geht darum, das Schweigen zu brechen.