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Rückblick: Interview mit Roland Harnoth – Einblicke in die ehrenamtliche Sozialberatung

Verbandsleben

Mit Herzblut und einer persönlichen Geschichte, die von Herausforderungen und persönlichem Wachstum geprägt ist, engagiert sich Roland Harnoth als Sozialberater für den Sozialverband Deutschland Ortsverband Falkensee. Als Betroffener setzt er seine Erfahrungen ein, um anderen zu helfen.

Sozialberater Roland Harnoth bei der Arbeit.

Das Interview gibt Einblicke in seine tägliche Arbeit, von bewegenden Erfolgsgeschichten bis hin zu langfristigen Zielen für die Gemeinschaft. Roland Harnoth teilt sein Wissen und sein Engagement, um den SoVD bekannter zu machen, den sozialen Themen eine Stimme zu geben und die Verbundenheit mit den Mitgliedern des Verbandes darzustellen.

Was hat Sie motiviert, sich als ehrenamtlicher Sozialberater beim SoVD zu engagieren?

Während meiner beruflichen Zeit war ich jahrelang als Schwerbehindertenvertreter in einem großen Betrieb in Siemensstadt und als ehrenamtlicher Arbeitsrichter in Berlin tätig. Da ich selbst betroffen bin als Schwerbehinderter und Rentner möchte ich meine zum Teil leidvollen Erfahrungen nutzen, um anderen zu helfen. Bisher haben wir alle Mitglieder aus dem Brandenburger Umland in unserem Kreisverbandsbüro in Spandau beraten. Als die Stelle für den Ortsverband Falkensee frei wurde, habe ich mich gerne zur Verfügung gestellt.

Welches sind Ihre täglichen bzw. häufigsten Herausforderungen als ehrenamtlicher Sozialberater?

Viele Menschen, die zu uns kommen, haben mehrere Anliegen im Gepäck. Manchen ist die Vielfalt der Anträge gar nicht bewusst, die seelische und auch die körperliche Verfassung hindert oft daran, die richtigen Fragen zu stellen und damit die richtigen Antworten zu bekommen.
Deshalb ist Zuhören ist das Wichtigste! Viele Mitglieder haben Probleme, über die man nicht so ohne weiteres mit jemandem spricht. Die Öffnung mir gegenüber zeugt von Vertrauen und schafft eine gute Gesprächsbasis.
Wir beraten und helfen bei der Bewältigung von Anträgen und einer logischen Vorgehensweise. Wenn ein Mitglied kurz vor Ablauf der gesetzlichen Fristen einen Termin bei uns wahrnimmt, ist das eine schwierige Situation, die schnelles und umsichtiges Handeln erfordert sowie unsere volle Aufmerksamkeit. Es kann sein, das der Vorgang dann an unsere Sozial- und Rechtsberatung weitergegeben werden muß.
Ansonsten sind neben der Büroarbeit die Auseinandersetzungen mit den gesetzlichen Leistungsträgern wie Rentenversicherung, Krankenkasse, Berufsgenossenschaften etc. mittlerweile einer der größten Herausforderungen, da deren Handlungsweisen oft nicht nachvollziehbar sind und die Antrags- und Widerspruchsverfahren immer schwieriger werden.

Welche persönlichen Eigenschaften und Fähigkeiten sind besonders wichtig, um effektiv als ehrenamtlicher Sozialberater zu arbeiten?

In erster Linie Ehrlichkeit, Authentizität und Fachwissen. Wenn dann noch die Motivation und der ungebrochene Wille zum Helfen dazu kommt, ist man eigentlich schon gut aufgestellt. Auch die Unterstützung von Kolleginnen und Kollegen aus anderen Kreis- und Ortsverbänden sowie der Landesgeschäftstelle spielen eine große Rolle. In diesem Zusammenhang ein herzliches Dankeschön an unsere Sozial- und Rechtsabteilung. Immer wieder beindruckend ist, dass Mitglieder, denen wir geholfen haben, zu uns kommen und sich persönlich bedanken mit den Worten „ Gut, dass es euch gibt, sonst hätte ich aufgegeben.“

Welche langfristigen Ziele hat der SoVD-Ortsverband Falkensee und wie können Sie dazu beitragen?

Ich persönlich werde nicht nachlassen, den Menschen zu helfen und dafür mein Wissen, mein Netzwerk und die mir zur Verfügung stehenden Mittel einzusetzen. Langfristige Ziele sind die Betreuung der Mitglieder in unseren Nachbargemeinden Dallgow-Döberitz, Schönwalde, Wustermark und Brieselang, mit denen wir bereits persönliche Kontakte pflegen. Ein Ziel, das mir sehr am Herzen liegt, ist eine Beratungsstelle in Falkensee, damit die weniger mobilen Mitglieder nicht nur durch Hausbesuche beraten werden können.

Mit welchen Argumenten würden Sie Menschen motivieren, sich ehrenamtlich beim SoVD zu engagieren?

Persönlich glaube ich, dass man selbst merkt, ob Hilfe nötig ist, man kann immer etwas bewegen und sei das Engagement auch noch so klein. Auch unsere Jugend engagiert sich gerne, vor kurzem hat ein junger Mann (25) von sich aus gefragt hat, ob er helfen kann. Deshalb freuen wir uns über jede*n, der sich für unseren Verband stark macht und unsere Ziele unterstützt.

Kontakt
Roland Harnoth
Ortsverband Falkensee
Telefon:  030 26393809
E-Mail: ov.falkensee(at)sovd-bbg.de