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Berliner Freiwilligentage: Workshop „Vielfalt und Diversität“

Verbandsleben

Unter dem Motto „Gemeinsame Sache“ fanden in dem Zeitraum 8. bis 17. September in ganz Berlin die Freiwilligentage statt. Ein wunderbarer Anlass als SoVD Landesverband Berlin-Brandenburg mit eigenen Veranstaltungen sich daran zu beteiligen, dabei Gutes zu tun und gleichzeitig auf die wichtige Bedeutung des Ehrenamtes hinzuweisen.

Mehrere Menschen vor Schautafeln

Der Start begann mit einem vierstündigen Workshop zum Thema „Vielfalt und Diversität im Ehrenamt“, an dem insgesamt acht Teilnehmende, auch die Landesjugendsprecherin Charlotte Ruppin, sich auf einen spannenden und an manchen Stellen auch kontroversen Dialog einließen.

Die Referentin, Dr. Diana Häs, promovierte Philosophin und zertifizierte Diversity-Trainerin, wechselte zwischen Vortrag, praktischen Übungen und Gruppendiskussion. Damit wurde der Workshop für die Teilnehmenden zur einer lebendigen und abwechslungsreichen Reise. Sie selbst erlebte vor über 20 Jahren einen schweren Unfall, der bei ihr eine fast komplette Erblindung hinterließ. Somit weiß sie, wovon sie spricht. Gerade in einer so bunten Stadt wie Berlin ist es wichtig, ein Verständnis und eine Sensibilität für die Fragen von „Vielfalt und Diversität“ zu entwickeln.

Gerade im Ehrenamt sind beides wichtige Aspekte, um den Menschen, die im Rahmen des Ehrenamtlichen Besuchsdienstes Zeit geschenkt wird, als Personen mit spezifischen Diversitätsmerkmalen wahrzunehmen. Vor allem unabhängig von Alter, Geschlecht, körperlicher oder psychischen Verfassung, Erkrankung, Behinderung, sozialen Status, kultureller oder ethnischer Hintergrund oder sexuelle Orientierung und Identität.

Das bedeutet, sich verinnerlichte stereotype, scheinbar allgemeingültige Bilder und Vorurteile bewusst zu machen und schafft eine Basis für eine respektvolle Begegnung sowie auf einen Dialog auf Augenhöhe mit dem Gegenüber.  Jeder Mensch hat einen ganz individuellen Lebenslauf, der geprägt ist durch Merkmale wie Herkunft, sozialer Status, Alter, Behinderung oder Krankheit.

Gerade das persönliche und einzigartige eines Menschen wird oftmals mit zunehmenden Alter oder wegen einer Behinderung oder chronischen Erkrankung unsichtbar oder zumindest stark überdeckt. An dieser Stelle wird auch von Altersdiskriminierung, Ableismus oder Behindertenfeindlichkeit gesprochen, um zu verdeutlichen, dass es eine Stigmatisierung rein aufgrund äußerer Merkmale gibt.

Hinzu kommen dann noch die eigene Lebensgeschichte und der berufliche Werdegang. Das bedeutet, wenn man sich ehrenamtlich für andere Menschen engagieren möchte, sollte man ab und zu sich die eigene Lebensprägung vergegenwärtigen und darüber nachdenken, welche Erfahrungen und Erlebnisse einen quasi unbewußt steuern.

Die Feedbackrunde am Ende zeigte, dass alle etwas aus dem Workshop für sich persönlich und für ihr ehrenamtliches Engagement mitnehmen konnten. Insbesondere der gegenseitige Austausch wurde als spannend und bereichernd empfunden.

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